SPNV-Fahrzeuge: Mit Tausenden Pferdestärken und Hightech unterwegs

Wir sind zwar nicht Lummerland und können Ihnen auch leider keine Fahrten mit Emma, der wohl berühmtesten Lokomotive der Welt, bieten. Aber unser Ziel ist es, Sie mit modernen, komfortablen, leistungsstarken, klima- und umweltfreundlichen Zügen an Ihr Ziel zu bringen. Auf dieser Seite erfahren Sie alles Wissenswerte zu den aktuellen SPNV-Fahrzeugen und unseren Fuhrpark-Plänen für die Zukunft.

Umweltfreundlich, schnell und sicher von A nach B mit…

Regionalexpress (RE)

Der Regionalexpress bietet eine schnelle Verbindung zwischen den Zentren. Die Züge sind in ein landesweites Netz integriert und erreichen aufgrund größerer Distanzen zwischen den Haltepunkten höhere Reisegeschwindigkeiten.

Regionalbahn (RB)

Die Regionalbahn sichert das Grundangebot auf allen Linien außerhalb des S-Bahn-Systems. Sie hält dort an allen Stationen. Wenn gleichzeitig auch S-Bahnen auf einer Strecke verkehren, fährt die RB in der Regel nur die größeren Stationen an.

S-Bahn (S)

Das S-Bahn-System sichert im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr das SPNV-Grundangebot. Durch die kurzen Abstände zwischen den Haltepunkten und eine hohe Taktfrequenz erschließt die S-Bahn optimal das gesamte Verbundgebiet des VRR.

Standards, die uns bei unseren Zügen wichtig sind

Wir möchten, dass all unsere Fahrgäste eigenständig, zuverlässig, sicher und komfortabel mit dem Regionalverkehr fahren können. Deshalb definieren wir Mindeststandards für alle Züge, die in unserem Verkehrsgebiet unterwegs sind. Hierzu zählen

  • ein stufenloser und barrierefreier Ein- und Ausstieg an Bahnsteigen mit einer Höhe von 76 Zentimetern über Schienenoberkante
  • klimatisierte, transparente und freundlich gestaltete Fahrgastbereiche
  • ein angemessener Sitzkomfort
  • Toiletten
  • unterschiedliche Mehrzweckbereiche für Reisende mit Fahrrad und Fahrgäste mit Rollstuhl, Rollator, Kinderwagen oder schwerem Gepäck, um Konflikte zu vermeiden
  • ein verbesserter Mobilfunkempfang, WLAN und Steckdosen
  • deutlich verbesserte optische und akustische Fahrgastinformationssysteme

Moderner Fuhrpark für RRX, S-Bahn und Haard-Achse

Seit 2017 hat sich auf den Schienen in unserem Verbundraum einiges getan: Inzwischen sind – von wenigen Ausnahmen abgesehen – auf allen Linien moderne, klimafreundliche und leistungsstarke Neufahrzeuge im Einsatz. 

Züge

Rhein-Ruhr-Express

Die RRX-Fahrzeuge bieten Ihnen im RRX-Vorlaufbetrieb auf den Linien RE 1 (RRX), RE 4, RE 5 (RRX), RE 6 (RRX) und RE 11 (RRX) ein deutliches Plus an Kapazität, Komfort und verbesserten Leistungen. Sie sind in energiesparender Leichtbauweise gefertigt und können hierdurch besonders gut beschleunigen. Die Züge verfügen über bequeme Sitze mit Leselampen und Steckdosen. Damit Sie über Ihr Smartphone, Ihr Tablet oder Ihren Laptop problemlos auf das Internet und digitale Services zurückgreifen können, sind die Züge mit einem verbesserten Mobilfunkempfang und freiem WLAN ausgerüstet. Über moderne visuelle und akustische Fahrgastinformationssysteme können Sie sich in Echtzeit rund um Ihre Fahrt informieren: beispielsweise über die nächsten Haltepunkte, den Start- und Zielbahnhof, Anschlüsse oder eventuelle Störungen im Betrieb. Die Innenräume sind transparent, übersichtlich und mit einem modernen Videoüberwachungssystem ausgestattet. In der Regel sind die RRX-Züge in Doppeltraktion unterwegs, es werden also zwei Fahrzeuge aneinandergekoppelt. Jeder RRX-Triebzug ist vierteilig und besteht aus zwei einstöckigen Endwagen und zwei doppelstöckigen Mittelwagen. 

S-Bahn Rhein-Ruhr (Teilnetz A)

Die Linien S 1 und S 4 werden mit den Zügen vom Typ ET 422 der Deutschen Bahn betrieben. Sie bieten pro Fahrzeug 184 Sitzplätze. Die Züge der Linie S 1 sind überwiegend in Doppeltraktion unterwegs. Zwölf Türen pro Fahrzeugseite erleichtern den Fahrgastwechsel. Die Mehrzweckbereiche für Fahrgäste mit Rollstuhl, Rollator, Kinderwagen, Fahrrad oder schwerem Gepäck befinden sich an beiden Fahrzeugenden. Für den Einsatz bei der S-Bahn Rhein-Ruhr wurden 2019 die 48 bewährten ET 422 -Züge modernisiert, neu gestaltet und erhielten eine verbesserte Ausstattung: beispielsweise bequeme Sitzpolster, moderne Fahrgastinformationsanlagen und ein frei zugängliches WLAN-

Züge

S-Bahn Rhein-Ruhr (Teilnetz B)

Die Linien S 2, S 3, S 9, RB 32, RB 40, RE 41 und RE 49 werden mit den eigens für das Teilnetz B der S-Bahn Rhein-Ruhr beschafften Fahrzeugen vom Typ Stadler FLIRT 3XL betrieben. Die Züge kommen in zwei unterschiedlichen Größen im S-Bahn-Netz zum Einsatz: dem Kurztyp 180 Sitzplätzen und sechs überbreiten Türen sowie dem Langtyp mit 296 Sitzplätzen und zehn überbreiten Türen. Die Fahrzeuge sind zeitgemäß und komfortabel ausgestattet. Es gibt Mehrzweckbereiche für Fahrgäste mit Rollstuhl, Rollator, Kinderwagen oder schwerem Gepäck. Geräumige Eingangsbereiche erleichtern das zügige Ein- und Aussteigen. Über moderne visuelle und akustische Fahrgastinformationssysteme erhalten Nahverkehrskund*innen Echtzeitinformationen zur Fahrt und Anschlüssen an den nächsten Haltepunkten. Außerdem sind die Züge mit Toiletten sowie mit Steckdosen und einem freien WLAN ausgestattet.

Haard-Achse

2019 wurde das Fahrplanangebot auf der Haard-Achse zwischen Essen, Recklinghausen und Münster neu strukturiert. Die Linie RE 2 wurde zwischen Essen und Münster durch das Auslassen kleinerer Stationen beschleunigt und nach Osnabrück verlängert. Als Ersatz wurde der RE 42 zu einem Halbstundentakt verdichtet. Einmal in der Stunde verkehrt die Linie auf der gesamten Strecke von Mönchengladbach über Essen bis nach Münster, ein weiteres Mal in der Stunde nur zwischen Essen und Münster. Der RE 2 wird mit modernen Doppelstockzügen mit fünf Wagen betrieben, der RE 42 mit Elektrotriebwagen vom Typ Flirt 3 oder Doppelstockzügen mit vier Wagen.

Unsere zukünftige Fahrzeugstrategie

Die Investitionen in unseren Fuhrpark haben sich gelohnt: Die allermeisten Fahrgäste sind heute elektrisch betriebenen und damit lokal emissionsfreien Zügen unterwegs. Es gibt jedoch einige nicht elektrifizierte Strecken in unserem Verbundraum (zurzeit sind es 20 Prozent des SPNV-Leistungsangebots), auf denen nach wie vor Dieseltriebzüge unterwegs sind. Das möchten wir ändern und bis zum Jahr 2030 rund 90 Prozent der SPNV-Leistungen im Verbundgebiet elektrisch erbringen, um die Emissionen von CO2, Feinstaub und Lärm weiter zu reduzieren.

Alternative Antriebe im SPNV

Wir möchten fossile Brennstoffe im Zugverkehr nach und nach ablösen und den heutigen Dieselbetrieb auf lokal emissionsfreie, klimaschonende Triebzüge umstellen. Fast jeder Fahrzeughersteller hat inzwischen alternative Antriebe im Angebot – seien es Züge mit Brennstoffzellen (Wasserstoff) oder batterieelektrische Fahrzeuge. 

Batterieelektrische Fahrzeuge sind bestens für den Betrieb in einem nur zum Teil elektrifizierten Netz geeignet. Die sogenannten BEMU-Züge sind klassische elektrische Züge, die zusätzlich mit Batterien ausgestattet sind, um auch auf Streckenabschnitten ohne Oberleitung fahren zu können. Auf elektrifizierten Streckenabschnitten entnehmen die Triebzüge aus der Oberleitung Strom zum Fahren und zum Wiederaufladen der Batterien. Wo keine Oberleitungen vorhanden sind, liefern die Batterien die Energie für den Antrieb.

BEMU-Fahrzeuge für das Niederrhein-Münsterland-Netz 

76 moderne BEMU-Züge stehen bei uns schon in den Startlöchern, um in den nächsten Jahren sukzessive den Betrieb im Niederrhein-Münsterland-Netz aufzunehmen. Sie sind nicht nur besonders klimafreundlich, sondern bieten auch deutlich mehr Sitzplätze als die heutigen Dieselfahrzeuge. 

Die Betriebsaufnahmen starten ab Dezember 2027 mit den Linien RB 31, RB 36 und RE 44 im Bereich des VRR und den Linien RB 68 und RB 76 im Bereich des NWL. Die Linien RE 10, RB 43 starten dann im Dezember 2028, schlussendlich die Linie RB 37 im Sommer 2029 und die Linien RE 14 und RB 46 im Dezember 2029.

Bis die ersten klimafreundlichen Züge rollen, muss die Infrastruktur ausgebaut und modernisiert werden. Kamp-Lintfort, die drittgrößte bundesdeutsche Stadt ohne eigenen Anschluss an den SPNV, wird in das Netz integriert, es entstehen Oberleitungs-Inselanlagen für das Wiederaufladen der Züge in Kleve, Coesfeld und Sendenhorst und auch die Stationen werden für den Betrieb der neuen BEMU-Fahrzeuge fit gemacht.

Weitere Informationen zum Niederrhein-Münsterland-Netz, unseren weiteren Fuhrpark-Plänen und der Elektrifizierung von heutigen Dieselstrecken finden Sie im VRR-Nahverkehrsplan 2025. Jetzt klicken und informieren!