
Die Verkehrswende im VRR – Gemeinsam für eine nachhaltige Mobilität
Der Klimawandel zeigt sich weltweit durch schwere Unwetter, Dürren, Wasserknappheit und schmelzendes Polareis. Um die Erderwärmung zu begrenzen, hat die Bundesregierung das Ziel gesetzt: Bis 2045 soll der Verkehr klimaneutral sein. Doch was bedeutet das konkret für den Öffentlichen Nahverkehr im VRR-Gebiet?
Mehr als nur eine Antriebswende
Ein wichtiger Schritt ist die sogenannte Antriebswende: Die Umstellung der Fahrzeugflotten im Schienenpersonennahverkehr und im kommunalen Nahverkehr in den Städten und Kreisen auf umwelt- und klimafreundliche Antriebstechnologien, vor allem auf Elektromobilität mit erneuerbarem Strom. Das ist notwendig, reicht aber allein nicht aus, um die ehrgeizigen Klimaschutzziele zu erreichen. Denn entscheidend ist auch, den Verkehr insgesamt nachhaltiger zu gestalten.
Die Mobilitätswende – Verkehre vom Auto auf den Umweltverbund verlagern
Unser Ziel ist es, den Anteil des Öffentlichen Personennahverkehrs deutlich zu erhöhen. Das bedeutet: Wir wollen die Leistungen im Regionalverkehr und im kommunalen Nahverkehr jeweils fast verdoppeln, um mehr Menschen für Bus und Bahn zu begeistern. Gleichzeitig gilt es, den motorisierten Individualverkehr, also das Autofahren, zu reduzieren – oder bestenfalls sogar ganz zu vermeiden.

Herausforderungen auf dem Weg zur Verkehrswende
Der Weg ist nicht einfach. Fachkräftemangel, infrastrukturelle Engpässe und globale Krisen beeinflussen die Leistungsfähigkeit des Verkehrssektors. Im VRR nehmen die Fahrgastzahlen vor allem auf den Hauptachsen zu, während das Angebot in ländlichen Gebieten und zu Randzeiten noch verbessert werden muss. Zudem sind Autofahrten oft schneller und bequemer, was es schwer macht, mehr Menschen für den Öffentlichen Personennahverkehr zu gewinnen. Deshalb sind für uns Qualität, Zuverlässigkeit, Sicherheit, Sauberkeit und gute Informationen für unsere Fahrgäste besonders wichtig.
Unsere Rolle im Wandel
Der VRR versteht sich als Koordinator, Impulsgeber und Unterstützer. Gemeinsam mit Partnern in NRW arbeiten wir an einem Zielnetz für den SPNV bis zum Jahr 2045, das den Klimazielen entspricht und den ÖPNV attraktiver macht. Dabei geht es darum, Kapazitäten zu erhöhen, Lücken im Angebot zu schließen und den öffentlichen Verkehr insgesamt zu verbessern. Das gelingt nur im Schulterschluss mit Städten, Kreisen und anderen Akteuren.
Unsere Vision für die Zukunft
Wir setzen auf einen attraktiven, vernetzten öffentlichen Verkehr, der Flächen für Bus, Bahn, Radfahrer*innen und Fußgänger*innen schafft. Ziel ist eine Stadt- und Regionalplanung, in der das Auto nicht mehr die alleinige Rolle spielt. Statt autogerechter Städte wollen wir lebenswerte, nachhaltige Orte schaffen.

Finanzierung sichern – Bund und Land in der Pflicht
Damit wir den öffentlichen Nahverkehr ausbauen und nachhaltiger gestalten können, braucht es eine stabile Finanzierung. Bisher basiert die ÖPNV-Finanzierung auf Fahrgeldeinnahmen und öffentlichen Zuschüssen. Für die Zukunft sind zusätzliche Modelle, wie zweckgebundene Finanzierungen auf kommunaler Ebene, denkbar. Doch um die volle Leistungsfähigkeit des Nahverkehrs zu sichern, sind Bund und Land gefordert, die Finanzierung dauerhaft zu gewährleisten.
Dem Fachkräftemangel mit innovativen Lösungen begegnen (?)
Wie in vielen anderen Bereichen leidet die ÖPNV-Branche derzeit und zukünftig verstärkt unter dem Fachkräftemangel – nicht nur beim Fahrpersonal, sondern auch beim Werkstattpersonal, bei den Angebotsplaner*innen und auch in den Verwaltungen der Verkehrsunternehmen. Der VRR skizziert in seinem Nahverkehrsplan einige Lösungsansätze, um diesem gesellschaftlich relevanten Problem zu begegnen und einen Beitrag zu leisten, dass über das Nahverkehrsangebot ein positiver Beitrag zur Umsetzung der Verkehrswende geleistet wird.